Mi. 12. Januar 22

Ganderkesee bleibt Fairtrade-Gemeinde

Rezertifizierung ist alle zwei Jahre erforderlich

Seit Herbst 2019 ist die Gemeinde Ganderkesee als Fairtrade-Gemeinde zertifiziert und fördert die lokale Vermarktung und den Konsum fair hergestellter und gehandelter Produkte. Außerdem informiert sie über die Handelsbeziehungen mit den Ländern des Südens – über die fairen ebenso wie über die unfairen. Das wird sie auch weiterhin: Ende 2021 ist Ganderkesee erfolgreich als Fairtrade-Gemeinde rezertifiziert worden.

Bürgermeister Ralf Wessel und die Mitglieder der Steuerungsgruppe trafen sich am Dienstag anlässlich der Bestätigung zu einem Fototermin mit kurzem Austausch. Er dankte der Gruppe ebenso für ihr Engagement wie den mittlerweile22 Partnern, die in der Gemeinde teilnehmen. „Fairer Handel hat in unserer Gemeinde eine lange Tradition, deren Fortsetzung wir gern unterstützen“, sagte Wessel mit Blick auf die frühe Gründung des Ganderkeseer Weltladens bereits im Jahr 1981. 

Um den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ nicht zu verlieren, ist eine Rezertifizierung alle zwei Jahre erforderlich. Hierfür ist das Engagement im Bereich des Fairen Handels in der Gemeinde aufzuzeigen. Hierzu zählen die Aktivitäten der Steuerungsgruppe (insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit) und das Engagement der beteiligten Partner aus den Bereichen Einzelhandel und Gastronomie sowie Schulen, Vereine und Kirchengemeinden. Zu den Veranstaltungen in den vergangenen Jahren zählen die jährliche Teilnahme an der bundesweiten Aktion „Faire Woche“, Aktionen auf Frühlings- und Herbstmärkten sowie Ausstellungen und Vorträge. 

„Die derzeitigen Produktions- und Konsummuster sind häufig alles andere als nachhaltig“, weiß Klimaschutzmanager Lars Gremlowski, der zugleich Mitglied der Steuerungsgruppe ist, zu berichten. „Mehr als eine Milliarde Menschen leiden unter Hunger und Armut, zudem gefährden Klimawandel und Artensterben unsere Lebensgrundlage. In vielen Ländern bedrohen wachsende soziale Spannungen die Demokratie.“ Die Menschen im Globalen Süden, die am stärksten von diesen Folgen betroffen seien, litten häufig am stärksten. Diese Krisen würden aktuell durch die Corona-Pandemie noch verstärkt, so Gremlowski.

Der Faire Handel leistet einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele. Laut Barbara Wessels, Sprecherin der Steuerungsgruppe, stellt der Faire Handel die Menschen vor allem im Globalen Süden in den Mittelpunkt, die durch politische, ökonomische oder andere Faktoren benachteiligt werden. „Mit langfristigen Handelsbeziehungen, höheren Einkommen, Beratungsleistungen und anderen Maßnahmen trägt der Faire Handel dazu bei, menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit zu schaffen“, so Wessels. Der Faire Handel setze sich seit mittlerweile 50 Jahren für eine andere Form des Wirtschaftens ein und sei damit Teil der solidarischen Ökonomie. Diese sei durch einen respektvollen Umgang mit der Natur und kooperative Wirtschaftsformen anstelle von Konkurrenz gekennzeichnet.

Eine Übersicht aller teilnehmenden Partner sowie weiterführende Informationen zur Fairtrade-Gemeinde Ganderkesee sind unter www.fairtrade-ganderkesee.de zu finden. Bundesweit gibt es aktuell 780 Fairtrade-Kommunen.

(Foto, v.l.: Lars Gremlowski, Christian Siedenstrang, Nadja Lampe, Bürgermeister Ralf Wessel, Christel Zießler, Ulrike von Oepen, Barbara Wessels (Sprecherin der Steuerungsgruppe), Elke Mestemacher, Susanne Güttler, Dr. Volker Schulz-Berendt)

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