Fr. 03. November 17
Städtepartnerschaft mit Pułtusk auf einem guten Weg
Ganderkeseer Delegation in Polen / Gegenseitige Besuche vereinbart
Die geplante Städtepartnerschaft zwischen Ganderkesee und Pułtusk nimmt immer konkretere Formen an. Eine Delegation aus der Gantergemeinde war jetzt in der 60 Kilometer nördlich von Warschau gelegenen Stadt zu Gast, um die handelnden Akteure und die Gegebenheiten vor Ort kennenzulernen.
„Wir sind mit großer Herzlichkeit aufgenommen worden“, schildert Bürgermeisterin Alice Gerken ihre Eindrücke. „Die Gastfreundschaft, die wir erfahren haben, war riesig.“ Pułtusk sei eine sehr schöne Stadt, die sich durch mittelalterliches Flair, die idyllische Lage am Wasser und zunehmend auch moderne Bauten auszeichne. „Pułtusk ist auf jeden Fall eine Reise wert.“
Zu den ortsbildprägenden Gebäuden gehören das Hotel Zamek (eine frühere Bischofsburg), das Rathaus, die prachtvolle Stiftskirche und der Turm am Marktplatz, der ein Museum beherbergt. Auch ein Haus, in dem einst Napoleon während seiner Feldzüge nächtigte, befindet sich mitten im Stadtkern.
Der offiziellen Delegation, zu der neben Bürgermeisterin Gerken auch der Ratsvorsitzende Gerd Brand, Gemeindesprecher Hauke Gruhn sowie Dolmetscherin Aneta Redmann gehörten, wurden bei einer Rundreise mit dem Elektrobus auch moderne Einrichtungen präsentiert. So etwa das neue Hallenbad, das neben einer großen Rutsche und einer Tribüne auch über einen Wellnessbereich verfügt. „Die Schwimmbecken dort sind komplett in Edelstahl verkleidet“, berichtet Ratsvorsitzender Brand. „Das war natürlich auch im Hinblick auf unsere Freibadsanierung in Ganderkesee interessant zu sehen.“
Weitere Stationen waren eine ebenfalls hochmoderne Krippe, ein Seniorenzentrum sowie eine Schule, die gerade im Hinblick auf das Thema Inklusion neue Wege geht. Das Computerprogramm „Brain Feedback“ ermöglicht es, mittels am Kopf befestigter Elektroden per Gedankenkraft auf Bildschirmdarstellungen einzuwirken. Eine Trainingsmethode, die in Pułtusk auch bei an ADHS oder Autismus leidenden Kindern zum Einsatz kommt.
Im Pułtusker Rathaus fand im Anschluss eine feierliche Sitzung statt, bei der Kontakte zu weiteren Vertretern aus dem Stadtrat geknüpft werden konnten. „Der gegenseitige Austausch war sehr fruchtbar“, so Bürgermeisterin Gerken. In Gesprächen mit ihrem Amtskollegen Krzysztof Nuszkiewicz wurde vereinbart, bis zum kommenden Jahr Urkunden für eine Städtepartnerschaft vorzubereiten.
Die feierliche Unterzeichnung solle in beiden Orten stattfinden, dann jeweils mit vielen mitgereisten Bürgerinnen und Bürgern. Ein Besuch aus Pułtusk ist dabei für Mai oder Juni geplant. Der erste Besuch einer größeren Ganderkeseer Reisegruppe in Pułtusk soll im September stattfinden, wenn in der polnischen „Bald-Partnerstadt“ ein Fest stattfindet.
„Der freundschaftliche Austausch zwischen dem Gymnasium Ganderkesee und dem Liceum in Pułtusk ist die Basis für die Städtepartnerschaft und wird ein wichtiges Standbein bleiben“, betont Bürgermeisterin Gerken. Neben der Schulpartnerschaft, die weiter ausgebaut und erweitert werden soll, sind auch Kooperationen im Sport- und Seniorenbereich angedacht.
Stets im Programm stehen sollte ein Ausflug in die nahe Hauptstadt Warschau. Vom Kulturpalast aus bietet sich ein 360-Grad-Blick über die Zwei-Millionen-Metropole mit modernen, teils futuristische Hochhäusern und dem Nationalstadion. Durch mehr als 1000 Jahre Historie führt das neue „Museum der Geschichte der Juden in Polen“. Auch die Altstadt Warschaus bietet viele interessante Einblicke.
Einigkeit bestand darin, dass bei künftigen gegenseitigen Besuchen sowohl eine Unterbringung in Familien als auch im Hotel möglich sein soll. In der Gemeinde Ganderkesee soll die neue Städtepartnerschaft – analog zur bestehenden mit Château-du-Loir – mittelfristig durch einen privaten Freundeskreis mit Unterstützung durch die Verwaltung gestaltet werden.
Wer Interesse hat, sich entsprechend zu engagieren, kann sich ab sofort unter Tel. 04222 44-508 oder per Mail an p.heilmann[ at ]ganderkesee.de im Rathaus melden. „In der Gemeinde leben viele Menschen, die ihre Wurzeln in Polen haben und daher die Sprache beherrschen. Es wäre natürlich großartig, wenn sich auch diese in die neue Städtepartnerschaft einbringen“, so Bürgermeisterin Gerken.
Zur Bildergalerie des Besuches geht es hier.