Die 5. Grode Plattdüütsche Week biegt an diesem Sonnabend, 12. November, auf die Zielgerade ein. Nach „bislang überragend gutem Verlauf“, wie Mitorganisatorin Meike Saalfeld aus dem Rathaus betont. Bei der GalaPlatte, dem großen plattdeutschen Galaabend im Landidyll-Hotel Backenköhler in Stenum, werden mehr als 350 Gäste erwartet. Und diese wiederum erwartet ein ganz besonderes Programm.
Für den erkrankten Radiomoderator Lars Cohrs konnte kurzfristig dessen NDR-Kollegin Ilka Brüggemann gewonnen werden. Sie wird aus ihrem oft turbulenten Radioalltag berichten und auch aus ihrem neuen Buch vorlesen – natürlich allens op Platt. Ilka Brüggemann war bereits 2012 bei der Eröffnung der 3. Groden Plattdüütschen Week im Lichthof des Rathauses zu Gast.
Bei dieser Gelegenheit lernte sie auch den Entertainer und Sänger Udo Nottelmann kennen, der am Sonnabend ebenfalls wieder auf der Bühne stehen wird. Nottelmann ist, neben seinem großen Idol Barbra Streisand, vor allem von Musicals fasziniert. Was genau er bei Backenköhler aufbieten wird, bleibt vorerst sein Geheimnis – wie auch sein wahres Alter. Die selbsternannte „Diva“ feiert jedes Jahr ihren 25. Geburtstag.
Zu den bekanntesten Akteuren des Abends dürfte Werner Momsen, der Klappmaul-Komiker aus Hamburg, gehören. Er liefert Auszüge aus seinem Programm „Die Werner Momsen ihm seine Soloshow“. Dabei ist Momsen anders als die Anderen. Er ist eine Puppe.
Die Haut aus Polypropylen, Haare aus Polyacryl und innen drin nichts als Schaumstoff. Von Geburt an Sondermüll, kein leichtes Leben. Momsen alias Detlef Wutschik liebt es aber trotzdem. Er ist fremdbestimmt, aber oft doch freier als sein schwarzer Begleiter, der immer hinten drin steckt.
Er kommt, schnackt und siegt. Mit seinen plattdeutschen Riemels ist Jan Ladiges nicht mehr wegzudenken aus der norddeutschen Poetry-Slam-Szene. Mit viel Sinn für Unsinn und unbändigem Spaß an Wortspielereien schreibt der Gärtner aus Schleswig-Holstein Gedichte und Raps über die komischen Seiten des Alltags, die Tücken seines Berufes und die Widrigkeiten des Lebens. Seine Texte sind schnell, auf den Punkt, häufig rhythmisch – jedenfalls immer wieder überraschend. Plattdeutsch ist seine Muttersprache und mit seiner drögen Vortragsweise trifft er genau den norddeutschen Nerv.
Eigentlich heißt er Johann-Heinrich Ahlers, und als solcher wird er auch als Abgeordneter im Landtag offiziell geführt. Aber bekannt ist Ahlers vielerorts nur als „Jan“. Der frühere Polizeibeamte stammt aus dem Landkreis Nienburg und lebt in Wietzen. Seit 2003 sitzt er im Landtag in Hannover – aber nicht nur. Sein großes Hobby ist neben seinen Tieren das Singen, gerne auch „op Platt“ und mit Akkordeonbegleitung. Davon gibt es bei der GalaPlatte die eine oder andere Kostprobe. Um Politik geht es dem Vorsitzenden des Innenausschusses im Landtag an diesem Abend ausnahmsweise mal nicht.
Zudem treten Leif Rossius und Insa Borchers, die Siegerkinder der beiden plattdeutschen Lesewettbewerbe, auf. Moderiert wird die GalaPlatte wie in den vergangenen Jahren durch die beiden Plattdeutschbeauftragten Angela Hillen und Dirk Wieting. Beginn ist um 19.30 Uhr, Einlass bereits ab 18 Uhr, also früher als ursprünglich angekündigt. Wer mag, kann sich dann etwas von der kleinen plattdeutschen Speisekarte bestellen.
Restkarten gibt es noch an der Abendkasse für 20 (ermäßigt 16) Euro.